Dschungelcamp: Nach Janas Geständnis – Experte äußert drastische Warnung - watson

Das war an Tag sieben im Camp, heißt: Sieben Tage kaum etwas zu essen, sieben Tage Hunger.

Etwa 20 Prozent aller Jugendlichen zeigen Anzeichen eines gestörten Essverhaltens.

Vollständige Essstörungen sind zwar seltener, aber circa 2,8 Prozent der Frauen haben im Laufe ihres Lebens eine Binge-Eating-Störung (Esssucht), 2,6 Prozent eine Bulimia Nervosa, auch Bulimie oder Ess-Brechsucht genannt, und zwei bis drei Prozent eine Anorexia Nervosa, man sagt auch Anorexie oder Magersucht.

Personen, die aktuell unter einer schweren psychischen Erkrankung leiden, wozu eine Anorexia Nervosa zählt, sollten nicht an einer solchen TV-Show teilnehmen.

Viele Betroffene zeigen auch nach der Behandlung einer Anorexie weiter bestimmte Anzeichen der Erkrankung, beziehungsweise eine Anfälligkeit für einen Rückfall.

Dies kann auch einen Rückfall in die Magersucht auslösen, die am Ende durch Wechselwirkungen zwischen der Psyche und dem abgemagerten Körper aufrechterhalten wird.

Da sich magersüchtige Menschen viel mit ihrer Ernährung beschäftigen, ist das Essen ekliger Dinge sicher ein besonderer "Stressor".

Die Teilnahme an einer solchen TV-Show ist folglich für Menschen nach einer solchen Erkrankung riskanter als für andere.

Kann die Teilnahme an der Show also zu einem Rückfall in die Magersucht führen?

In einer schwedischen Studie wurden 15-jährige Mädchen mit Anorexia Nervosa 30 Jahre lang nachverfolgt.

Nach 30 Jahren hatten 64 Prozent von ihnen eine komplette Remission – sie waren also mindestens sechs Monate beschwerdefrei.

Insgesamt lasten psychischen Erkrankungen immer noch ein Stigma an und viele begegnen dem Thema mit Unverständnis.